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Rheinische Post: Westerwelles Größe Kommentar Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Er sei als Außenminister für die guten
Beziehungen verantwortlich. So begründet Guido Westerwelle sein Veto 
gegen die Berufung von Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach in 
den Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibung.
Alle Versuche, die in Polen verhasste CDU-Politikerin von ihrem 
Vorhaben abzubringen, sind offenbar gescheitert. Frau Präsidentin 
wollte sich weder mit einem Posten in der Regierung noch mit mehr 
Bundesmillionen für die Stiftung "kaufen" lassen. Diese Stiftung ist 
"ihr Kind". Es ist ein Teil ihres Bemühens, die Vertriebenen aus der 
Sackgasse puren Protestes herauszuführen und ihr Schicksal als 
Mahnung unter der Überschrift "Versöhnung" präsent zu halten. 
Steinbach ist nicht die Scharfmacherin im polnisch-deutschen 
Verhältnis. Es sind vielmehr immer wiederkehrende, maßlos 
übertriebene, gelegentlich geschmacklose Karikaturen Steinbachs, die 
in Polen kursieren.
Es wäre eines deutschen Außenministers würdig, diese Zusammenhänge 
begreiflich zu machen. Ein Feindbild als Zerrbild zu entlarven, ist 
Voraussetzung für echte Versöhnung. Das wäre wahre Größe. Westerwelle
will aber offenbar nicht größer sein als sein SPD-Vorgänger.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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