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Rheinische Post: Die Zeitbombe von Kundus

Düsseldorf (ots)

von Helmut Michelis
Mit der Flucht nach vorn hat Verteidigungsminister zu Guttenberg 
richtig gehandelt. Denn allzu deutlich war geworden, dass in seinem 
Ministerium Falschinformationen zum Luftangriff von Kundus verbreitet
und offenbar auch wichtige Berichte zurückgehalten worden sind. Die 
Verantwortung trägt neben dem geschassten Inspekteur vor allem 
Guttenbergs Vorgänger. Der neue Mann musste zum eigenen Schutz 
schnell aufräumen.
Es mag zwar sympathisch erscheinen, dass sich Jung und Schneiderhan 
vor den international vorverurteilten Oberst gestellt haben. Er ist 
eine der bedauernswertesten Figuren in diesem Skandal. Doch 
allerspätestens Anfang Oktober hätte dem Noch-Verteidigungsminister 
klar sein müssen, dass er die Ursprungsdarstellung des Vorgangs so 
nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Seine gestrige Erklärung, er 
habe zwar den Bericht, in dem von toten Zivilisten die Rede war, an 
die Nato weitergeleitet, ihn aber nicht gelesen, klingt peinlich 
unglaubwürdig.
So oder so hat nach Guttenbergs Durchgreifen allein Minister Jung den
Schwarzen Peter: Entweder wurde in seinem damaligen Ministerium 
geschlampt oder es wurde vertuscht  beides ist nicht akzeptabel. 
Jungs schwacher Auftritt vor dem Bundestag hat das Problem noch 
verschärft: Er ist zur schweren Last für die Bundeskanzlerin 
geworden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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