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Rheinische Post: Guttenbergs Rückzug

Düsseldorf (ots)

Karl-Theodor zu Guttenberg hat gestern seine
erste Beurteilung des Luftschlags von Kundus korrigiert: Der Angriff 
sei aus heutiger Sicht doch nicht angemessen gewesen. Der 
Verteidigungsminister auf dem Rückzug  diesen ersten Kratzer in einer
bislang makellosen Polit-Karriere hat er selbst gar nicht zu 
verantworten. Sein Ministerium enthielt ihm wichtige Berichte vor. 
Guttenberg reagierte sofort, feuerte den Generalinspekteur und einen 
Staatssekretär, mehr konnte er zunächst zur Schadensbegrenzung nicht 
tun. Die Hauptverantwortung für den Skandal hatte ohnehin Vorgänger 
Jung mit seinem späten Rücktritt als Arbeitsminister übernommen.
Guttenberg  das ist seine Stärke  wog die Worte auch gestern wieder 
beeindruckend genau ab, sprach von "kriegsähnlichen Zuständen", unter
denen Oberst Klein habe handeln müssen. Dem CSU-Politiker ist damit 
der Spagat gelungen, persönlich nicht mehr angreifbar zu sein, aber 
das Vertrauen seiner Soldaten zu erhalten. Der Fall Kundus wird die 
Politik noch lange beschäftigen. Mit der nötigen Korrektur ist jedoch
Guttenberg selbst hoffentlich heraus aus der Schusslinie. Denn die 
Bundeswehr braucht einen starken Minister. Er muss die Probleme 
anpacken, die sein Vorgänger lieber unter den Teppich kehrte.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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