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Rheinische Post: Signal an Peking Kommentar Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots)

Eine amerikanische Waffenlieferung an Taiwan
droht die Beziehungen zwischen Washington und Peking in eine Eiszeit 
zu stürzen. Es ist nicht das erste Mal: Seit Jahrzehnten versuchen 
die USA, eine schwierige Balance zu halten. Auf der einen Seite 
bekennen sie sich zur Ein-China-Politik und anerkennen damit indirekt
Pekings Anspruch auf die abtrünnige Provinz. Auf der anderen Seite 
rüsten die Amerikaner Taiwan mit modernen Waffen aus - damit sie 
nicht eines Tages in die Verlegenheit kommen, dem Inselstaat 
militärischen Beistand leisten zu müssen, wozu sie ein Abkommen von 
1979 verpflichtet.
Dass US-Präsident Obama dem lange diskutierten Rüstungsgeschäft 
gerade jetzt zustimmt, hat freilich auch einen taktischen Grund. 
Obama hat wie kaum ein US-Präsident vor ihm versucht, auf die 
chinesische Führung zuzugehen. Er hat der Verbesserung der 
Beziehungen höchste Priorität eingeräumt. Aus seiner Sicht haben ihm 
das die Mächtigen in Peking schlecht gedankt. Ob nun in der 
Klimapolitik, bei Wirtschafts- und Währungsfragen oder beim Gezerre 
um das iranische Atomprogramm - die neue Wirtschaftssupermacht China 
schert sich nicht viel um Kooperation. Jetzt hat Obama ein Signal an 
Peking gesendet: Wir können auch anders.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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