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Rheinische Post: Kommentar: Großbaustelle DFB

Düsseldorf (ots)

Der Deutsche Fußball-Bund darf sich über einen
Mangel an Baustellen nicht beklagen. Das Nationalteam, das im Sommer 
gefälligst den vierten WM-Titel gewinnen soll, spielt schlecht. Die 
Vertragsgespräche mit Bundestrainer Löw sind gescheitert. Dazu die 
Affäre um Amtsmissbrauch und sexuelle Belästigung in der 
Schiedsrichter-Abteilung. Und mittendrin versucht der Präsident im 
Alleingang, jedes Problem persönlich zu lösen.
Über Wochen hat er dabei alles andere als eine gute Figur gemacht. 
Theo Zwanziger führte ein Krisenmanagement, das sich weitgehend durch
voreilige Wortbeiträge auszeichnet. Nun hat er Transparenz im Umgang 
mit dem Fall mit überflüssiger öffentlicher Aufarbeitung verwechselt.
Das hat ihm schwer geschadet und selbstverständlich seine Rivalen im 
DFB auf den Plan gerufen. Im Kampf um die Macht hatten sich einige 
bereits positioniert.
Erst der nun erreichte formelle juristische Waffenstillstand mit 
Ex-Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell, dem Amtsmissbrauch 
vorgeworfen wird, verschafft Zwanziger Luft. Natürlich denkt er nicht
an Rücktritt. Auch wenn er zuletzt viel geredet hat, weiß er mehr, 
kennt den Akteninhalt. Deshalb bedeutet die Affäre nicht das Ende der
Ära Zwanziger.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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