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Rheinische Post: Mogelpackung für den Euro von Martin Kessler

Düsseldorf (ots)

Die Europäische Union ist offenbar fest
entschlossen, eine neue Grundlage für den Euro zu schaffen. 
Kreditkrisen einzelner Mitgliedsländer, die den Euro gefährden 
könnten, sollen künftig durch einen neuen Europäischen Währungsfonds 
vermieden werden. Dazu wollen Kanzlerin Merkel und ihre europäischen 
Partner den Vertrag über die Bildung einer europäischen Währungsunion
oder zumindest den Stabilitätspakt neu verhandeln.
Nur elf Jahre nach Einführung des Euro ist also das geltende 
Vertragswerk völlig brüchig geworden. Es hat den ersten wirklichen 
Härtetest nicht bestanden. Doch statt die Schwächen des Vertrags zu 
beseitigen und Ausschlussgründe für allzu leichtfertige Mitglieder 
der Euro-Zone zu vereinbaren, errichtet die EU eine neue 
Super-Organisation, den Europäischen Währungsfonds.
Mit diesem Instrument kann Brüssel Notkredite an Krisenländer 
ausgeben und damit das bisherige Verbot umgehen, überschuldete 
Staaten wie Griechenland auszulösen. In einer Währungszone mit 
scharfen Regeln, die von den Mitgliedsländern auch eingehalten 
werden, wäre ein solcher Fonds nicht nötig. Es zeigt sich wieder 
einmal, dass Länder, die durch eigene Schuld vor der Pleite stehen, 
die Zeche letztlich nicht bezahlen müssen. Der neue Fonds wird den 
Euro dauerhaft kaum stabilisieren können.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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