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Rheinische Post: Afghanistan: Für Abzug aufrüsten

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
In der Theorie funktioniert die letzte Phase des 
Afghanistan-Einsatzes mitsamt verantwortlichem Rückzug vorzüglich: 
Wir verstärken massiv die Ausbildung, begleiten die Ausgebildeten an 
ihren künftigen Arbeitsplatz, und wenn sie ihr Handwerk beherrschen, 
können wir gehen.
Die Praxis sieht leider völlig anders aus: Rücksichtslose 
Taliban-Mörder sickern in immer mehr Dörfer ein, töten die zur 
Kooperation mit den Nato-Truppen Bereiten, missbrauchen die Bewohner 
als menschliche Schutzschilde und töten aus dem Hinterhalt 
Bundeswehr-Soldaten, die verzweifelt ein Mindestmaß an Ordnung 
aufrecht zu erhalten versuchen. Dazu redet Afghanistans Präsident 
Karsai so, als habe er eingesehen, sich auf Dauer nur auf Talibans 
Gnaden im Amt halten zu können, und ermuntert damit den Terror gegen 
das eigene Volk.
Der kopflose Abzug kann nicht die Antwort darauf sein, auch wenn in 
Deutschland das Bauchgefühl immer stärker danach ruft. Denn dann käme
ein Land zurück in die barbarische Taliban-Herrschaft, die nur an 
einer Stelle modern wäre: in den Terror-Ausbildungslagern, die auch 
Deutschland direkt bedrohen würden. Also muss die Politik sich dazu 
durchringen, nicht nur vom "Krieg" zu sprechen, sondern den Soldaten 
auch die Ausrüstung dafür zu geben, diesen Kampf bestehen zu können.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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