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Rheinische Post: Katyn wird erneut zu Polens Trauma

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Godehard Uhlemann:
Der Wald von Katyn wird erneut zum Trauma Polens. Vor 70 Jahren 
wurden dort von sowjetischen Geheimdienstlern tausende Polen 
ermordet. Nun bricht Polens Präsident Lech Kaczynski auf, um mit 
Angehörigen der Ermordeten in Katyn die Toten zu ehren. Der 
Präsidentenjet stürzt beim Anflug auf das unweit von Katyn liegende 
Smolensk ab.
Welch eine Tragödie. Der Absturz hat die Polen ins Mark getroffen. 
Politisch sind sie in den Stunden der Trauer geeint. Lech Kaczynski 
hatte über Jahre mit seiner national-konservativen Politik Polen 
polarisiert. Das ist vorerst beiseite geschoben. Bei der anstehenden 
Präsidentenwahl im Herbst schien den Umfragen zufolge sein 
Wiedereinzug ins Präsidentenpalais ausgeschlossen. Nun muss früher 
gewählt werden. Polen steht vor einer Neuorientierung. Es geht vor 
allem darum, das Verhältnis zu Russland zu verbessern. Das bleibt 
schwierig  ohne Frage. Mit keinem anderen Land in Europa hat Moskau 
so große Probleme wie mit Polen. Das gilt auch umgekehrt. Noch immer 
macht Russland den Polen Angst. Die fehlende Bereitschaft Moskaus zur
gründlichen Auseinandersetzung mit den tiefen Schatten der 
Vergangenheit schafft kein Vertrauen. Deutschland als enger EU-Freund
Polens und gewichtiger Partner Russlands kann hier ausgleichend 
wirken.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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