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Rheinische Post: Kampf um Honorar

Düsseldorf (ots)

Kommentar von Eva Quadbeck

Das mehrheitliche Votum der bayerischen Ärzte, ihre Krankenkassen-Zulassung zu behalten, ist ein Sieg der Vernunft. Eine andere Entscheidung wäre ein Fiasko gewesen für Ärzte und Versicherte. Die Versicherten in Bayern wären ab Sommer für eine Industrie-Nation unwürdig schlecht medizinisch versorgt, viele Ärzte wären schlicht ihrer Existenz beraubt worden. Denn wer seine Zulassung zurück gibt, kann sechs Jahre lang keine gesetzlich versicherten Patienten mehr abrechnen. Der Chef des bayerischen Hausärzteverbandes hat zum zweiten Mal versucht, ohne Rücksicht auf Verluste völlig überzogene Forderungen durchzusetzen. Er sollte abtreten und das Feld einem Realisten überlassen. Zumal Bayern insgesamt eher zu viele als zu wenige Hausärzte hat und die Honorare dort 18 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Schuld an dem Konflikt sind nicht nur die Ärzte. Die AOK Bayern hatte schlecht verhandelt, als sie den Ärzten üppige Zusatzhonorare gab, die die Mediziner nun retten wollen. Die Drohung der Ärzte, aus dem Kassensystem auszusteigen, war nur willkommener Anlass, sich aus dem teuren Vertragswerk zu befreien. Die Wut der Mediziner ist also verständlich.

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