Rheinische Post: NRW ringt um Schulkonsens
Düsseldorf (ots)
Von einem Zwei-Säulen-Modell ist in dem neuen Schulkonzept der NRW-CDU keine Rede mehr. Das ist angemessen, denn ein solches Nebeneinander von Gymnasium und einer einzigen weiteren Schulform für die stärker praktisch veranlagten Jugendlichen hat die Union - anders als etwa das Handwerk in NRW - niemals gewollt. Insofern war der bisher von ihr verwendete Begriff "Zwei-Säulen-Modell" ziemlich irreführend. In Wirklichkeit setzt die Union weiterhin auf Vielfalt, wobei sie aber der Hauptschule keine großen Zukunftschancen mehr einräumt. Insofern hat sie sich, wenn auch schweren Herzens, den Realitäten gestellt. Es wird nun spannend sein zu sehen, ob dieses Schulkonzept dazu beitragen kann, mit FDP, SPD und Grünen einen breiten Schulkonsens herbeizuführen. Eltern, Lehrer und Schüler dürften sich danach sehnen, weil sie es gründlich leid sind, dass alle paar Jahre die schulpolitischen Weichen umgestellt werden. Der Knackpunkt ist und bleibt jedoch die Gemeinschaftsschule, die Rot-Grün am liebsten flächendeckend sähe. Allerdings ist die Zahl der Anträge mit 19 noch überschaubar. Hier hatte die Landesregierung gewiss deutlich höhere Erwartungen. Das könnte auf beiden Seiten die Kompromissbereitschaft beflügeln, doch sollten die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden.
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