Rheinische Post: Guttenbergs Job
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Karl-Theodor zu Guttenberg sei ein "ausgezeichneter Verteidigungsminister", betonte Angela Merkel am dritten Tag der Debatte um neue Vergehen und Skandale bei der Bundeswehr. Die Kanzlerin sei sich "ganz sicher", dass er seine Aufgabe "genau" erfülle, bei der sie ihm "vertraue" und auch "unterstütze". Wer solche Salven abfeuert, der ahnt, welche Tiefe und Breite der Morast hat, aus dem sich Guttenberg nun herauswinden muss. Die drei Vorgänge, die Parlament und Öffentlichkeit auf den Plan rufen, haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Die aufgerissenen Soldatenbriefe in Afghanistan datieren von Ende November, der angeblich "aufgefundene", tödlich verwundete Soldat, verlor tatsächlich inmitten einer größeren Gruppe von Kameradenhand sein Leben Mitte Dezember. Und auch die angebliche "Meuterei" auf der "Gorch Fock" von Anfang November - alle Fälle kamen erst auf Initiative des Wehrbeauftragten am 19. Januar heraus, obwohl das Verteidigungsministerium bereits zwei Monate zuvor danach gefragt worden war. Da ist nun viel zu tun für Guttenberg, damit er den Eindruck wieder los wird, dass er auf vielen Illustrierten-Titelseiten präsent, aber über wichtige Vorgänge in seinem Haus nicht im Bilde ist.
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