Rheinische Post: Unbeirrbare Konjunktur
Düsseldorf (ots)
Trotz des hohen Ölpreises, anziehender Inflation und absehbarer Leitzinserhöhungen, trotz des japanischen Desasters und der ungemein teuren Schuldenkrise im Euro-Raum bleibt die deutsche Wirtschaft eindrucksvoll auf Wachstumskurs. Dies ist die Kernbotschaft der Wirtschaftsforschungsinstitute heute in Berlin: Deutschlands Industrie scheint sich derzeit noch immer durch nichts beirren zu lassen. Ein Schlüssel dieses Erfolgs liegt im Umbau der Industrie seit den 90er Jahren. Was bei den Nachbarn erst mühsam beginnt, hat Deutschland schon hinter sich: Die Industrie hat sich gesundgeschrumpft, alte Zöpfe abgeschnitten und sich auf neuen Märkten neu aufgestellt - etwa in der Umwelttechnik. Doch mehr noch festigt der hohe Beschäftigungsstand den Aufschwung. Nie waren in Deutschland so viele Menschen erwerbstätig wie in diesen Jahren - 2012 werden es laut Prognose mehr als 41 Millionen sein. Je mehr Menschen eigene Einkommen erwirtschaften, desto höher die Wirtschaftsleistung - und desto mehr stützt auch die Inlandsnachfrage die Konjunktur. Dass Deutschland immer nur über den Export wächst, stimmt so nicht mehr. Der Beschäftigungsstand ist künftig aber auch eines der größten Konjunkturrisiken. Bald schon sinkt die Beschäftigung, weil mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden als neue hinzukommen.
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