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Rheinische Post: Vernunft bei Energie

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Reinhard Kowalewsky:

Es zeugt von Hilfslosigkeit, wenn die Betriebsräte der Stromkonzerne sich direkt an die Kanzlerin wenden. Sie fordern eine "ehrliche Debatte" statt einer schlichten Absegnung bereits getroffener Entscheidungen zur Kernenergie. Wie schlecht ihre Position ist, zeigt die gestrige Festlegung, sieben Atomkraftwerke vom Netz zu lassen. Diese Altanlagen sind wirklich anfälliger für Risiken als neuere Anlagen. Und die Politik will ein Opfer von Eon, RWE und Co. Trotzdem muss die Zukunft der Kernkraftwerk mit Bedacht entschieden werden. Es ist richtig, die Windkraft als Alternative schnell auszubauen. Aber man sollte zugeben, dass niemand weiß, wie schnell sie wirklich ausgebaut werden kann. Gaskraftwerke werden neue Kapazitäten bringen - aber man macht sich abhängiger vom Ausland. Solarenergie ist faszinierend - aber massenhaft Strom bringt sie nur aus dem Mittelmeerraum. Und trotz Klimawandels nun massiv auf Kohle zu setzen, wäre unverantwortlich - obwohl neue Kraftwerke besser sind als alte Anlagen. Die Politik wird ein Konzept zum Atom-Ausstieg entwerfen. Das Vorgehen sollte flexibel sein: Falls regenerative Energien zügig den Durchbruch schaffen, ist ein schneller Ausstieg möglich. Wenn nicht, dauert die Energiewende eben doch etwas länger.

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Telefon: (0211) 505-2303

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