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Rheinische Post: Symbolischer Akt

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Birgit Marschall:

Mehr hat Angela Merkel nicht herausholen können: Immerhin hat jetzt auch Frankreich eingewilligt, seine Banken behutsam zu bewegen, sich nicht weiter aus Griechenland davonzustehlen. Banken und Versicherungen sollen die hochriskanten griechischen Schuldtitel "freiwillig" weiter in ihren Büchern halten und dem am Abgrund stehenden Land eine Atempause verschaffen. Das Vorbild liefert die "Wiener Initiative" von 2009, als westeuropäische Banken übereinkamen, Anleihen strauchelnder osteuropäischer Staaten nicht abzustoßen. Viele Banken und Versicherer werden den Imageschaden scheuen, der ausgelöst würde, wenn sie sich einer solchen Initiative für Griechenland, für den Erhalt der Euro-Zone insgesamt verweigerten. Doch mehr als ein netter symbolischer Akt wäre das freilich nicht. Die Rettung Griechenlands bleibt die Sache der Steuerzahler, denen allein hierzulande Lasten in zweistelliger Milliardenhöhe drohen. Mit dem neuen Hilfspaket für Athen, das kommende Woche beschlossen wird, kauft sich Europa wiederum nur Zeit. Wertvolle Zeit, die es nutzen sollte: Die Schuldenkrise lässt sich nur lösen, wenn sich die EU auf ein kontrolliertes Verfahren zur echten Umschuldung heillos überschuldeter Länder einigt.

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