Rheinische Post: Heimtücke gegen Soldaten
Düsseldorf (ots)
Die Verbitterung der Soldaten ist verständlich. In Afghanistan trachten ihnen die Taliban durch heimtückische Sprengstoffanschläge nach dem Leben - und wenn sie dann in die vermeintlich sichere Heimat zurückkehren, werden sie von Alarmmeldungen empfangen, wonach unbekannte Täter nicht weniger heimtückisch ihre Privatautos manipulieren, ihnen letztlich also ebenfalls nach dem Leben trachten. Wenn Radmuttern nur vereinzelt vor einer oder zwei Kasernen gelockert oder abgeschraubt worden wären, hätte man noch an die perfide Tat einzelner Krimineller glauben können. Aber angesichts der Meldungen über 84 Vorfälle aus allen Teilen Deutschlands erscheint eine solche Annahme naiv. Kein Soldat soll sich sicher fühlen. Was der Staatsanwalt als "versuchten schweren Eingriff in den Straßenverkehr" in seine Ermittlungsmappe nimmt, ist in letzter Konsequenz nichts anderes als ein Mordversuch. Und damit sind wir beim gewaltbereiten Extremismus. Auch wenn die Fahndung extrem schwierig ist, so bleibt doch Aufklärung dringend nötig. Als erster Schritt würde den Soldaten schon helfen, wenn es klare öffentliche Distanzierungen von diesem gefährlichen Tun gäbe. Besondere von denen, die sich gerne unter der Losung versammeln, Soldaten seien potenzielle Mörder.
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