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Rheinische Post: Kommentar: Italien im Zwielicht

Düsseldorf (ots)

Den Euro-Rettern entgleitet langsam aber sicher das Krisenmanagement. Ist ein Loch vorläufig gestopft - wie im Fall Griechenland -, drohen sofort neue. Jetzt ist Italien an der Reihe, die drittgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum. Sollte sie zahlungsunfähig werden, dürfte die Währungsunion auseinanderbrechen. Die Gefahr ist real vorhanden. Denn Italien leistet sich nicht nur eine Staatsverschuldung von über 120 Prozent seiner Wirtschaftsleistung, sondern auch eine Regierungskrise. Premier Berlusconi will offenbar seinen auf drastische Kürzungen drängenden Finanzminister Tremonti auswechseln. Das wäre der Offenbarungseid des politisch instabilen Landes. Wieder bedroht eine Mischung aus mangelnder Haushaltsdisziplin, schwacher EU-Kontrolle und zögerlicher Krisenstrategie der Euroländer die Stabilität der Gemeinschaftswährung. Statt dessen erhöhen die verantwortlichen Regierungschefs ein ums andere Mal das Volumen des Rettungsschirms oder legen neue Milliarden-Pakete auf. Das werden die unerbittlichen Finanzmärkte bestrafen. Die Lösung kann nur lauten: Schuldenschnitt für die Pleite-Länder, Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und eine strikte Politik der Haushaltskonsolidierung.

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