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Rheinische Post: Lauter Nullen in den USA Kommentar Von Sven Gösmann

Düsseldorf (ots)

Dass die USA in letzter Sekunde eine Blamage abgewendet haben, kann man ihnen leider nicht konstatieren: Die US-Politik hat sich derart vor den Augen der Welt lächerlich gemacht, dass es lange dauern wird, bis ihr wieder Respekt erwächst. Wie trotzige Kinder, besser: wie verbohrte Erwachsene verhielten sich vor allem die oppositionellen Republikaner, die ihre Sperrmajorität im Repräsentantenhaus bis zum Letzten ausreizten, um den demokratischen Präsidenten Obama wenn nicht zu stürzen, dann wenigstens zu schwächen. Obama selbst und seine Demokraten wirkten ideen- und hilflos angesichts der Entschlossenheit des Gegners. Im Ringen darum, wie viele Billionen (eine Zahl mit zwölf Nullen) neue Schulden die USA anhäufen dürfen, damit die größte Volkswirtschaft der Erde nicht zahlungsunfähig wird, bleiben nur Verlierer: Obamas Popularitätswerte sind im freien Fall, Amerika will starke Präsidenten. Die Republikaner wirken wie ein unreif nach rechts driftender Haufen ohne Blick für die Gesamtverantwortung. Die US-Steuerzahler bekommen neue Schulden aufgebürdet, gleichzeitig wird bei Sozialleistungen und der Rüstung gekürzt, das kostet Jobs. Und die Weltwirtschaft? Amerika hat sich Zeit gekauft, seine Probleme jedoch nicht gelöst. Die Neue Welt bleibt ein Wackelkandidat, ein gigantisches Südeuropa.

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