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Rheinische Post: Fiasko in New York

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Klaus Peter Kühn:

Am unrühmlichen Ende des Verfahrens gegen Dominque Strauss-Kahn bleiben nur Verlierer zurück. Der Ruf einer Frau, die nach eigenen Angaben vom Chef des Internationalen Währungsfonds vergewaltigt worden ist, hat gelinde gesagt stark gelitten. Für das mögliche Opfer eine weitere Demütigung. Ein ehrgeiziger Staatsanwalt, der sich sicherlich Vorteile für seine Karriere davon erhofft hatte, dass er ein Alpha-Tier "ohne Ansehen der Person" vor den Richter bringt, muss seine Anklage fallenlassen und steht wie ein begossener Pudel da. Verloren hat auch das Ansehen des amerikanischen Justizsystems. Quasi als Obendrauf-Strafe für Prominente lässt es die Zurschaustellung von Verdächtigen in Handschellen zu. Strauss-Kahn kostete dies binnen zwei Tagen den Spitzenjob beim Währungsfonds und beraubte ihn wohl aller Chancen bei der französischen Präsidentschaftswahl. Strauss-Kahn ist insofern der größte Verlierer. Er kam zudem nur davon, weil es gelungen ist, die Glaubwürdigkeit der einzigen Zeugin in Zweifel zu ziehen. Deshalb zog richtigerweise der Grundsatz: im Zweifel für den Beschuldigten. Doch selbst die Wühlarbeit in der Vergangenheit des Zimmermädchens hinterlässt einen faden Nachgeschmack.

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