All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Besser "lebenslang"

Düsseldorf (ots)

Artikel 102 des Grundgesetzes sagt es mit vier Wörtern: "Die Todesstrafe ist abgeschafft." Leider fehlt ein entsprechender Satz in der Verfassung der USA. So lange das so ist und so lange in zahlreichen der 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe nicht nur verhängt, sondern auch - siehe vorletzte Nacht in Georgia - vollzogen wird, so lange taugt "God's own country" nicht als Führungsmacht der Freien Welt. Es gleicht einer moralischen Selbstamputation, dass das große, auch großartige Amerika, das sonst jeden Schritt in die Moderne an erster Stelle wagt, beim Thema Todesstrafe rückständig bleibt. Ein Staat, der auf sich und seine Rechtsstaatlichkeit hält, darf nicht töten, es sei denn durch seine Polizei in Notwehr-Lagen oder in einem Verteidigungskrieg. Vorbildlich ist das Beispiel des US-Bundesstaates Illinois, in dem 2003 sämtliche Todesurteile in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt wurden. Vorausgegangen waren Fälle, bei denen sich die Unschuld von Hinrichtungs-Kandidaten herausgestellt hatte. Ob die Zweifel an der Schuld des totgespritzten Troy Davis berechtigt waren, wissen wir nicht. Was wir wissen, ist: Man hätte auch seine Strafe in lebenslang ändern sollen - allerdings nicht in ein stark verkürztes "lebenslang" deutscher Art.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 22.09.2011 – 19:55

    Rheinische Post: Der Papst spricht weise

    Düsseldorf (ots) - Dummheit und Klugheit sind im Bundestag gemäß der Gaußschen Normalverteilung vertreten. Gestern jedoch blieb die Dummheit vor der Tür des Reichstags, die Klugheit dagegen stand am Rednerpult oder saß davor. Vor dem Reichstag demonstrierten einige Abgeordnete der SPD, der Grünen und der "Linken". Im Reichstag dagegen erlebte die Mehrheit der Parlamentarier einen seine Worte wägenden, Zeichen der ...

  • 22.09.2011 – 19:54

    Rheinische Post: Die Bundesliga frisst ihre Trainer

    Düsseldorf (ots) - Als am Dienstagabend in Mainz die SWR-Sendung "Elstner extra" aufgezeichnet wurde, bezeichnete Karl Kardinal Lehmann den Umgang der Bundesliga mit ihren Trainern als "ein kapitalistisches Spiel mit Menschen". Er verwendete das Wort "Menschenverachtung". Lehmann konnte nicht wissen, was sich einen Tag später auf Schalke ereignete. Die Entwicklung, die zum "Fall Rangnick" führte, analysierte der ...