Rheinische Post: Faktor Grips
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Wenn der Kuchen gleich groß bleibt, die Zahl der Esser aber größer wird, muss man sich mit kleineren Portionen abfinden. Das verlangt die NRW-Regierung jetzt auch von den Hochschulen des Landes. Die Summe von 249 Millionen Euro, die pro Jahr aus Studiengebühren zusammenkam, bleibt "gedeckelt", obwohl der Empfängerkreis größer geworden ist. Das erscheint anfechtbar. Weitaus schwerer wiegt jedoch, dass die Abschaffung der Studiengebühren für die meisten Hochschulen Einbußen in Millionenhöhe zur Folge hat. Leidtragende sind die Studierenden. Der Anstieg der Studentenzahlen war abzusehen, entsprechend wird auf den Universitätsgeländen auch eine Menge gebaut. Das Einfrieren der Wehrpflicht war jedoch weniger vorhersehbar. Bis zu 20 000 Studierende drängen sich dadurch zusätzlich an den Hochschulen, die jetzt erst recht Studiengebühren gut gebrauchen könnten. Aber aus wahltaktischen und ideologischen Gründen - Bildung soll von der Wiege bis zum Studium für alle kostenfrei sein - hat Rot-Grün diese Einnahmequelle verstopft. Keine guten Aussichten für den wissenschaftlichen Nachwuchs in unserem Land, das doch so nachhaltig in den "Faktor Grips" investieren will.
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