Rheinische Post: Die Personalnot
Düsseldorf (ots)
Auf den öffentlichen Dienst rast ein gewaltiges Problem zu. Sollte sich die Prognose von Beamtenbund-Chef Peter Heesen bewahrheiten, scheiden in den nächsten zehn Jahren 700 000 Beschäftigte aus dem Staatsdienst aus. Dann wird es äußerst schwierig, Nachwuchs zu finden. Denn zu lange hat der Staat seine Beschäftigten mit einem im Vergleich zur Privatwirtschaft niedrigeren Gehalt entlohnt und dies mit der Arbeitsplatzsicherheit begründet. Jeder Ruf nach deutlichen Lohnerhöhungen wurde mit dem Verweis auf die leeren Kassen erstickt. Hinzu kam die Entschlackung mit einer jährlichen Stellenabbau-Quote, was dazu geführt hat, dass selbst die kommunalen Arbeitgeber ihren Beschäftigten keine zusätzlichen Aufgaben mehr zumuten wollen. Wie soll dieser Staat als attraktiver Arbeitgeber auftreten? Dass auch der Privatsektor Arbeitsplatzsicherheit bietet, hat die vergangene Wirtschaftskrise gezeigt. Der Verweis auf eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird ebenfalls nicht ausreichen, arbeiten die Gewerkschaften in anderen Branchen doch längst selbst an entsprechenden Modellen. Dem Staat wird also nichts anderes übrig bleiben, als für den Nachwuchs tiefer in die Tasche zu greifen. Bezahlen müssen das am Ende die Bürger.
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