Rheinische Post: Bundesliga-Poker
Düsseldorf (ots)
Deutschlands Profi-Vereine feiern, weil sie glauben, im Wettrüsten um die Vormachtstellung im europäischen Fußball einen großen Schritt gemacht zu haben. Aber für die eine Milliarde Euro mehr, die sie aus der Vermarktung der Fernseh-Rechte kassieren, gehen sie ein Risiko ein. Sie vergrößern ihre Abhängigkeit von Sky - einem Fernsehsender, der seit Jahren rote Zahlen schreibt und bisher den Beweis schuldig blieb, dass sich Bezahlfernsehen in Deutschland profitabel betreiben lässt. Das ist gefährlich. Der Plan zahlt sich nur aus, wenn der Pay-TV-Sender die Kurve kriegt. Andernfalls würde eine Einnahmen-Säule wegbrechen - mit fatalen Folgen. Für Sky gab es keine Alternative. Der Sender hat ohne Fußball keine Chance und hätte notfalls wohl noch mehr gezahlt. Seine Kunden werden tiefer in die Tasche greifen müssen und dürfen mehr Leistung erwarten: Sky übers Fernsehen, am PC, auf dem Laptop, dem iPad oder über die X-Box. Die Strategie des Senders zeigt, wohin die Reise geht: Die Sportschau mag auch noch für die nächsten fünf Jahre ihren Platz im TV-Angebot haben. Aber langfristig hat derjenige die besseren Karten, der den Fernseh-Zuschauer an jedem Ort der Welt bedienen kann. Auch das ist ein Stück Fußball der Zukunft.
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