Rheinische Post: Randale in der Bahn = Von Martin Beils
Düsseldorf (ots)
Es ist interessant zu erfahren, dass die Deutsche Bahn in den Fans von Hertha BSC besonders vorbildliche Reisende erkannt haben will. Schließlich ist das Staatsunternehmen Trikotsponsor des Hauptstadtklubs. Dass wesentliche Teile der Berliner Anhängerschaft alles andere als Vorbilder sind, stellten sie beim Relegations-Rückspiel vergangene Woche unter Beweis. Sie fackelten im Düsseldorfer Stadion und sorgten für Spielunterbrechungen. Auch bei der anschließenden Rückreise nach Berlin benahmen sich viele der 760 Fans daneben. Ihr Zug musste im westfälischen Hamm drei Stunden halten, weil Scheiben und Fenster eingeschlagen, Türen eingedrückt worden waren. Dass marodierende Schlachtenbummler - der Begriff passt an dieser Stelle - Woche für Woche für erheblichen Sachschaden und noch dazu für Angst und Schrecken bei friedliebenden Reisenden in Bahnhöfen und Zügen sorgen, ist ein unerträglicher Zustand. Die Klubs noch stärker in die Verantwortung zu nehmen, ist ein Diskussionsansatz. Es ist dabei allerdings nicht sehr hilfreich, die Einteilung "lieb" und "böse" nach Vereinszugehörigkeit vorzunehmen. So gießt die Bahn Öl ins schon viel zu hoch flammende Feuer.
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