Rheinische Post: Familien-Rente
Düsseldorf (ots)
von Eva Quadbeck
Es ist sehr ungerecht, dass Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, deutlich weniger Erziehungszeiten in der Rente gutgeschrieben bekommen, als die jüngeren Mütter. Immerhin ist damit die Rente der älteren Mütter um rund 55 Euro pro Kind und Monat niedriger als die Altersbezüge der Frauen mit Kindern ab Jahrgang 1992. Vor dem Hintergrund, dass es für die Frauen in den 60er, 70er und 80er Jahren noch sehr viel schwieriger war, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen, als es heute der Fall ist, wiegt diese Ungerechtigkeit umso schwerer. Darum ist es nachvollziehbar, dass vor allem die Frauenunion Druck macht, dass auch für ältere Mütter etwas getan wird, wenn die jungen Mütter künftig Betreuungsgeld erhalten können. Die Idee aus der Union, statt einer Zuschussrente für Geringverdiener und einer neuen Mütter-Rente für ältere Mütter nun eine Art Familien-Rente für alle einzuführen, die wegen Kindererziehung und Pflege von Angehörigen weniger Rentenansprüche erzielt haben, klingt charmant, gehört aber in die Abteilung Gießkannenprinzip. Eine solche Rente wäre nicht zielgenau. Angesichts der enormen staatlichen Schuldenlast müssen sich sozialstaatliche Leistungen auf die beschränken, die sie dringend benötigen.
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