Rheinische Post: Allein unter Palmen
Düsseldorf (ots)
Allein unter Palmen" hätte der Titel einer Dokumentation über die Reise der Kanzlerin zum G20-Gipfel im mexikanischen Los Cabos lauten können. Mit ihrer Weigerung, die Euro-Krise mit schuldenfinanzierten Milliardenspritzen und einer ungezügelten Gelddruckmaschine EZB zu lösen, steht die Regierungschefin im Kreis der Mächtigen alleine da. Der Druck der Staatengemeinschaft ist immens. Deutschland, einst der kranke Mann Europas, ist zum Rettungssanitäter für die Weltwirtschaft emporgestiegen. Doch Merkel sollte standhaft bleiben. Die G-19-Rezepte, mehr Schulden und eine Geldpolitik ohne Maß, würden den Patienten Südeuropa narkotisieren, aber sicher nicht revitalisieren. Die Krisenländer, vor allem Griechenland, können nur durch Defizitabbau und wirtschaftspolitische Strukturreformen, eine Art Staatsaufbauprogramm, wieder Vertrauen bei Anlegern, Investoren und EU-Partnern gewinnen. Die EU, auch Deutschland, muss dies mit finanziellen Mitteln befördern, darf aber nicht die Bedingungen aufweichen. Das wäre ein Dammbruch. Niemand würde sich mehr an Vorgaben halten. Dem tief in der Rezession steckenden Griechenland und der neuen Regierung mehr Zeit für Reformen einzuräumen, wäre indes ein gutes Signal.
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