Rheinische Post: Hilfe für Syrien
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Niemanden lassen die furchtbaren Bilder aus Syrien kalt. Die Reaktionen reichen von blankem Entsetzen über so viel mörderische Brutalität eines fallenden Regimes bis zu unbändiger Wut. Natürlich gehört das Gefühl, dem Mörder in den Arm fallen zu müssen, zu den menschlichen Reflexen. Sollen also deutsche Soldaten nach Damaskus, um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten? Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat diese Forderung als Empfehlung von Caféhaus-Intellektuellen abqualifiziert hat. Soll heißen: Wer die Konsequenzen nicht verantworten muss, kann unbesorgt palavern. De Maizière verantwortet Gesundheit und Leben deutscher Soldaten, und er weiß, dass ein Feldzug ein Himmelfahrtskommando wäre. Westliche Intervention in Sachen Syrien kann nur bedeuten, Assads Getreue in Moskau davon zu überzeugen, dass sie auf die falsche Seite setzen, wenn sie dauerhaft Glaubwürdigkeit und Einfluss in der Region behalten wollen. Und sie besteht in überzeugenden Signalen an die leidenden Menschen in Syrien: Ihr seid als Flüchtlinge willkommen. Unsere Schiffe vor Eurer Küste leisten Hilfe, wenn es zur humanitären Katastrophe kommt. Das kann allerdings schon morgen der Fall sein.
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