Rheinische Post: Stellvertreterkrieg Kommentar Von Thomas Seibert
Düsseldorf (ots)
Mit der gemeinsamen Planung für eine Flugverbotszone in Syrien drohen die Verbündeten USA und Türkei dem syrischen Regime und demonstrieren Einigkeit. Gleichzeitig verschaffen sich die Amerikaner aber auch eine Art Vetorecht über türkische Militäraktionen und schieben einem möglichen Alleingang der Türken, die in den vergangenen Wochen viel über Militärschläge in Syrien gesprochen haben, sanft einen Riegel vor. Die US-Außenministerin Hillary Clinton weiß aber auch, wie sehr die syrische Opposition auf westliche Militärschläge wie in Libyen oder Bosnien dringt. Mit der Ankündigung, die Weltmacht USA nehme sich jetzt ernsthaft des Themas einer Intervention an, signalisiert Clinton den Regimegegnern, dass sie nicht alleine sind. An die Regierung in Damaskus und deren Verbündete in Moskau und Peking geht die Warnung, dass sich die USA von Störmanövern im UN-Sicherheitsrat nicht beeindrucken lassen. In der Zwischenzeit dürfte die verdeckte Hilfe des Westens für die Opposition zunehmen. Berichte über Waffenlieferungen über die Türkei nach Syrien häufen sich. Auf der anderen Seite unterstützt der Iran das Assad-Regime nach Kräften. Der viel beschworene Stellvertreterkrieg in Syrien wird Wirklichkeit.
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