Rheinische Post: Honorar-Poker
Düsseldorf (ots)
Im Streit um die Honorar-Auseinandersetzungen kehren Kassen und Ärzte zur Vernunft und damit an den Verhandlungstisch zurück. Das ist auch notwendig. Denn in den vergangenen Wochen haben beide Parteien mit brachialen Methoden versucht, ihre Position durchzusetzen. Die 70 Millionen gesetzlich Versicherten, um deren Gesundheitsversorgung es geht, mussten fürchten, zwischen die Fronten zu geraten. Nun spricht vieles dafür, dass am 4. Oktober eine Lösung auf dem Tisch liegt. Wenn dies gelungen sein sollte, ist die Arbeit - vor allem für die Ärzte-Funktionäre - nicht abgeschlossen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat ausgerechnet, dass ein niedergelassener Mediziner nach Abzug von Praxis- und Personalkosten sowie nach Abzug von Steuern und Vorsorge für Alter und Gesundheit über ein Netto-Gehalt von 5500 Euro pro Monat verfügt. Das ist ein sehr gutes Einkommen. Das Problem aber ist, dass die Einkommen unter den Ärzten sehr ungleich verteilt sind. Die Beratung der Patienten wird immer noch schlecht bezahlt, mit Gerätemedizin hingegen lässt sich Geld verdienen. Auch regional sind die Honorare unterschiedlich verteilt. Diese Ungerechtigkeiten müssen die Ärzte dringend selbst beheben.
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