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Rheinische Post: Öl ins Feuer Kommentar Von Sylvie Stephan

Düsseldorf (ots)

Charlie Hebdo" hat wieder zugschlagen. Abermals provoziert das bissige Satireblatt mit Mohammed-Karikaturen. Diesmal kommt die Veröffentlichung just zu dem Zeitpunkt, da das Schmähvideo aus den USA die arabische Welt aufpeitscht. Damit ist die aktuelle Kontroverse um Meinungsfreiheit und Respekt vor Andersgläubigen auf europäischem Boden angelangt. Der Zwiespalt bereitet im Mutterland der Menschenrechte mit seinen Millionen Muslimen besondere Bauchschmerzen. Ja, eine Demokratie wie Frankreich muss Meinungs- und Pressefreiheit schützen. Wer aus Angst vor Einschüchterungen mit seinen Überzeugungen hinter dem Berg hält, unterwirft sich dem Druck radikaler Ideologen. Das kann und darf nicht sein. Insofern hat die Zeitung ein gutes Argument, wenn sie sich den satirischen Mund nicht verbieten. Und doch: Meinungsfreiheit kennt auch ihre Grenzen, vor allem wenn sie beleidigt oder entwürdigt, zumal der Kontext diesmal ein anderer ist: Es brennt ohnehin schon in der arabischen Welt. Wer jetzt noch eins drauflegt, der gießt bewusst Öl ins Feuer und rückt die Fanatiker in den Mittelpunkt, statt sie zu ignorieren. Es gibt Situationen, wo es am klügsten ist, einfach den Mund zu halten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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