Rheinische Post: Bergschäden fair regulieren
Düsseldorf (ots)
Ein Gutachten der renommierten TU Clausthal kommt zu dem Ergebnis, dass im Bereich der Zeche Prosper Haniel Bergschäden in Bereichen aufgetreten sind, in denen sie nach den bisherigen Prognosen der Ruhrkohle eigentlich nicht vorkommen dürften. Der Berg hat sich offensichtlich nicht an die mathematischen Berechnungen der Ruhrkohle AG (RAG) gehalten. Eine Feststellung, die enorme Sprengkraft birgt. Bislang galten die von der RAG berechneten "Nulllinien", außerhalb derer angeblich keine Bergschäden auftreten konnten, als unumstößlich. Eigentümer, die oft nur wenige Meter außerhalb des abgezirkelten Bereichs Risse und Senkungen an ihren Häusern entdeckten, wurden von der RAG bei Schadenersatzansprüchen rigide abgewiesen. Viele zahlten die Reparaturen zähneknirschend selbst, weil ihnen ein Rechtsstreit zu riskant war. Sie haben nun berechtigte Hoffnung, ihr Geld zurückzubekommen. Die RAG muss ihre Bergschadenberechnung an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse anpassen. Dabei muss ihr die rot-grüne Landesregierung stärker als bislang auf die Finger gucken. Der Vorwurf falscher Berechnungen steht schon seit Jahren im Raum. Wo Hausbesitzer um ihre Ansprüche geprellt wurden, muss jetzt fair und schnellstmöglich nachreguliert werden.
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