Rheinische Post: Dosierte Kurzarbeit = Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Die Kurzarbeit gilt als eine Art Geheimwaffe der Deutschen gegen die Auswirkungen der Finanzkrise. Das Konzept ist denkbar einfach: Die Beschäftigten arbeiten wegen schlechter Auftragslage ihrer Unternehmen weniger, bekommen aber einen Teil des Lohns durch die Bundesagentur für Arbeit ersetzt. Die Betriebe wiederum können auf Massenentlassungen verzichten und behalten ihre Fachkräfte. Diese wiederum können sich gut ausgeruht wieder an die Werkbank stellen, sobald sich die Auftragslage verbessert. So wirksam und so sinnvoll dieses Instrument ist, so wohl dosiert muss es eingesetzt werden. Deutliche Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur im kommenden Jahr eintrübt, sind vorhanden. Es gibt aber keinen Grund, überhastet das Kurzarbeitergeld auszuweiten. Dies kann die Regierung jederzeit per Verordnung veranlassen, wenn es die Lage tatsächlich erfordert. Eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes zum jetzigen Zeitpunkt wäre auch psychologisch ein falsches Signal. Denn mit dieser Entscheidung wäre klar: Die Krise ist da. Dabei ist dies bislang nicht der Fall und sollte auch nicht mit verfrühter Krisenintervention herbeigeredet werden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell