Rheinische Post: KfW-Chef übt scharfe Kritik an der Bundesregierung
Geplante Gewinnausschüttung an den Bund sei "bedenklich"
Düsseldorf (ots)
KfW-Chef Ulrich Schröder hat den Beschluss der Bundesregierung scharf kritisiert, die Förderbank künftig zu jährlichen Gewinnausschüttungen an den Bund zu zwingen. "Ich bedaure diese Entscheidung und halte sie im Sinne einer erfolgreichen Förderung für nicht zielführend", sagte Schröder der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Das KfW-Geschäftsmodell habe sich in über 60 Jahren bewährt. Es beruhe darauf, dass die KfW in starken Jahren Kapital sammle, um in schlechteren Jahren ihren Förderauftrag weiter erfüllen zu können, ohne auf Staatshilfe zurückgreifen zu müssen. "Gewinn in guten Zeiten auszuschütten hieße, dieses Prinzip aufzugeben und in schlechten Zeiten auf Gelder des Bundeshaushalts angewiesen zu sein. Das halte ich für sehr bedenklich", sagte Schröder. Der Griff der Bundesregierung in die Kasse der KfW könne indirekt auch die KfW-Förderkredite für Unternehmen und Verbraucher verteuern, warnte Schröder. "Wir haben die Spielräume in der Zinsverbilligung maximal ausgenutzt. In Zukunft werden wir uns überlegen müssen, ob wir wirklich noch auf das niedrigstmögliche Zinsniveau gehen können oder lieber einen Rest als ausschüttungsfähigen Gewinn einbehalten."
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