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Rheinische Post: Nach Merkel ist wenig

Düsseldorf (ots)

Mit 90 Prozent hatte Angela Merkel bei der Wiederwahl zur CDU-Chefin gerechnet. Es wurden fast 98 Prozent. Grund zum Jubeln für die Kanzlerin? Sicher. Doch in der huldvollen Umklammerung der Partei steckt eine ernste Gefahr. Die Konservativen haben ihr Schicksal in Merkels Hände gelegt. Damit kann sich die CDU-Chefin im Bundestagswahljahr jene Beinfreiheit ausbedingen, die man von 2009 kennt. Thematischer Stillstand. Bloß nicht anecken. Angela Merkel hat in ihrer Rede überzeugend ihre Krisenpolitik für Europa erläutert. Mehr leider nicht. Eine Idee zur Sicherung der Wohlstandsnation, ein Konzept zur Überwindung der demografischen Falle, geschweige denn eine stringente Familienpolitik, die Familie wirklich attraktiv macht, hat sie nicht im Ansatz erkennen lassen. Kein Redner hat die Leerstellen thematisiert, die Merkel-Stellvertreter sind zahme Höflinge, die zudem noch ihr eigenes Land beackern müssen. Die Angela-Merkel-Partei CDU wird sich 2013 aller Voraussicht nach wieder an die Macht retten können. Was sie damit anfangen will, ist offen.

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