Rheinische Post: Benzinpreis-Gejammer = Von Thomas Reisener
Düsseldorf (ots)
Im Durchschnitt war Tanken noch nie so teuer wie 2012. Das ist eigentlich nichts Neues: Die Meldung taucht schon seit 1998 alljährlich auf den Titelseiten auf. Nur 2009 sind die Spritpreise wegen der Wirtschaftskrise ausnahmsweise gesunken. Das Gejammer darüber will aber nicht zum täglichen Straßenbild passen: Die Autos werden immer dicker. Im Straßenverkehr treten wir immer noch für minimale Zeit- und Raumgewinne aufs Gas. Über 90 Prozent aller Autos transportieren immer noch kaum mehr als den Fahrer. Die Nachfrage nach spritsparenden Klein- und Kompaktwagen bricht ein, während das Segment der Geländewagen weiterhin boomt: Sogenannte SUVs sind besonders schwer und brauchen deshalb besonders starke Motoren, die wiederum besonders viel Sprit verbrauchen. 2012 betrug die durchschnittliche Motorleistung in deutschen Neuwagen 137 PS. Vor 15 Jahren lag der Wert noch bei 100 PS. All das zeigt: Die hohen Spritpreise sind ein Ärgernis. Aber sie werden in ihrer Bedeutung überschätzt. Sonst hätten wir Autofahrer längst darauf reagiert.
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