Rheinische Post: Mohammed am Kiosk = Von Sylvie Stephan
Düsseldorf (ots)
Auf den ersten Blick muss das Ganze natürlich wie eine politische Provokation wirken. Abermals hat sich das französische Satireblatt "Charlie Hebdo" dazu hinreißen lassen, den Propheten Mohammed zu karikieren, ja diesmal gar ein ganzes Sonderheft über das Leben des Islamgründers herauszubringen. Dabei sind die Erinnerungen noch frisch an die unsäglichen Publikationen von vor vier Monaten. Damals hatte das Blatt seine Karikaturen ausgerechnet im ohnehin schon aufgeheizten Kontext um das Schmähvideo aus den USA veröffentlicht und damit bewusst Öl ins Feuer gegossen. Vor diesem Hintergrund mag die neuerliche Aufregung zwar verständlich sein, sie ist aber eigentlich gar nicht nötig. Die Zeichnungen sind dieses Mal relativ gemäßigt, und als Mit-Autorin fungiert eine muslimische Religionssoziologin. So klingt das Pochen des Chefredakteurs auf das sicher berechtigte und demokratisch hochstehende Prinzip der Meinungsfreiheit auch etwas bemüht. Denn es spricht eigentlich alles dafür, dass es seinem Blatt vor allem um eines ging: kräftig Kasse zu machen.
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