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Rheinische Post: Freiheit auf kubanisch = Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots)

Heute ist ein historischer Tag, wenigstens auf dem Papier. Kuba will seinen Bürgern ab sofort erlauben, zu reisen, wohin es ihnen beliebt. In Wirklichkeit geht die Tür nach draußen aber nur einen kleinen Spalt auf. Zahlreiche Gummiparagrafen gestatten es den Behörden weiterhin, die Reisewilligen auszusieben. Eine massive Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte wird die Regierung wohl ebenso zu verhindern wissen wie die massenhafte Ausreise von Regimekritikern. Darüber hinaus werden sich die meisten Kubaner die neue Freiheit schon aus finanziellen Gründen gar nicht leisten können. Der große Exodus, er wird wohl ausbleiben. Folgen wird die neue Freiheit auf kubanisch aber trotzdem haben. Denn das angeschlagene Regime sah sich offenbar gezwungen, ein Ventil für den Druck der wachsenden Unzufriedenheit im Volk zu öffnen. Möglicherweise spekulieren die Castro-Brüder auch darauf, dass künftig noch mehr Exil-Kubaner mit ihren Devisen-Überweisungen das sieche sozialistische System in der Heimat stützen. Aber ohne grundlegende Reformen ist das Land nicht zu retten.

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