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Rheinische Post: Es brodelt in Pakistan Kommentar Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots)

Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres hat Pakistans Oberstes Gericht einen Regierungschef aus dem Amt gejagt. Damit spitzt sich der Machtkampf zwischen Politik und Justiz weiter zu, wobei niemand so genau weiß, inwieweit das mächtige Militär im Hintergrund die Fäden zieht. Immerhin haben die Generäle den Atomwaffenstaat während der 57 Jahre seines Bestehens länger gelenkt als zivile Politiker. Putsch und Regierungskrise sind also nicht ungewohnt für das Land mit seinen mehr als 170 Millionen Einwohnern. Neben der Terrorgefahr durch die Taliban und den wachsenden Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten droht nun aber auch noch ein neuer Krieg mit Indien um die Kaschmir-Region. Es hat Scharmützel gegeben, die ersten Toten. Auf beiden Seiten führen die Scharfmacher das große Wort, weil sich auf diese Weise auch ablenken lässt von den Problemen im jeweils eigenen Land. Es müssen jetzt alle verfügbaren Kanäle genutzt werden, um die Verantwortlichen in Islamabad und Delhi zur Räson zu bringen. Auch Deutschland kann dabei helfen.

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