Rheinische Post: Managergehälter: das Getöse der Politik Kommentar Von Georg Winters
Düsseldorf (ots)
Wenn Politiker nach der Abstimmung in der Schweiz die Begrenzung von Managergehältern fordern, entlarven sie sich selbst. Was jetzt passiert, ist verfrühtes Wahlkampf-Getöse. Es ist nicht Sache der Politik, das Gehalt eines Angestellten zu bestimmen, sondern die Sache der Eigentümer. Insofern handeln die Schweizer richtig, wenn sie die Aktionäre entscheiden lassen. Wer darüber hinaus als Regierung in die Unternehmen hineinregieren und den Eignern vorschreiben will, wie viel sie zahlen dürfen, schießt über das Ziel hinaus. Der übliche politische Reflex. Was schändlich ist, sind Gegengeschäfte zwischen Aufsichtsräten und Vorständen, die sich wechselseitig Gehälter und Boni zuschanzen, ohne dass die Aktionäre etwas davon mitbekommen. Wenn Unternehmen die Manager-Gehälter vor den Aktionären offenlegen müssten, wären solche Auswüchse viel seltener. Dass mancher Vorstand sich mit teils abstrusen Begründungen gegen die Offenlegung wehrt, ist gleichzeitig infam und lächerlich. Die Aufregung um Managergehälter ist groß - und teilweise verlogen. Wo bleiben eigentlich die in Europa, die sich über zweistellige Millionengehälter für Fußballer wie Messi und Ribéry aufregen?
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