Rheinische Post: Assads teuflische Waffe = Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Die Hinweise mehren sich, dass es im syrischen Bürgerkrieg wenigstens punktuell zum Einsatz chemischer Kampfstoffe gekommen ist. Zwar hat Baschar al Assad beteuert, dass seine Armee niemals C-Waffen gegen Landsleute einsetzen würde, aber auf solche Schwüre sollte man nicht allzu viel geben. Wenn es darauf ankommt, wird Assad genauso wenig Skrupel an den Tag legen wie einst Iraks Diktator Saddam Hussein, der ganze Dörfer mit Giftgas auslöschen ließ. Mindestens 70 000 Menschen sind dem Gemetzel in Syrien bereits zum Opfer gefallen, eine Million Syrer sind auf der Flucht, ganze Städte zerbombt. Schon jetzt eine schreckliche Bilanz, und dennoch wäre der Einsatz geächteter Massenvernichtungswaffen jene rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Die Amerikaner haben angekündigt, dass sie einen C-Waffen-Einsatz nicht tolerieren würden - in der stillen Hoffnung, so weit werde es wohl schon nicht kommen. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Welt nun die Augen verschließt vor dem Leid der Opfer von Assads bisher größtem Verbrechen.
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