Rheinische Post: Schlechte Chancen für Studium nach Wahl
Düsseldorf (ots)
Auch Kultusminister sind nur Menschen, die sich kräftig verrechnen können. Wie etwa bei den Studienanfängern. Ende 2012 haben sie ihre Zahlen kräftig nach oben korrigiert, doch noch weiß niemand, wie sich der doppelte Abitur-Jahrgang an den Hochschulen in NRW auswirken wird. Es sind fraglos große Anstrengungen unternommen worden, um dem Ansturm gewachsen zu sein. Ob das ausreichen wird? Skepsis scheint angebracht. Nicht ohne Grund greifen die Hochschulen verstärkt zum Mittel der Zulassungsbeschränkung. In Köln, so beklagen Kritiker, sind von 140 Studiengängen nur fünf frei wählbar; in Duisburg-Essen sechs von 117. Doch den Hochschulen kann man keinen Vorwurf machen. Sie haben gar keine andere Wahl, wenn ihre Kapazitäten nicht ausreichen. In erster Linie ist das Land in der Pflicht. Dass Rot-Grün jetzt wieder einmal laut nach dem Bund ruft, ist typisch. An der gespannten Situation dürfte sich in den nächsten Jahren jedenfalls kaum etwas ändern. Viele junge Leute werden daher nicht am Wunschort im Wunschfach studieren können. Sie müssen mobil sein - und die Möglichkeit erwägen, ein Studium in einem anderen Bundesland aufzunehmen.
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