Rheinische Post: Diakonat der Frau - Fluch und Segen Kommentar Von Lothar Schröder
Düsseldorf (ots)
Nachdem es schon fast alle deutschen Bischöfe angesprochen, angeregt, gar gefordert haben, will sich nun auch der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch für ein Diakonat der Frau in der römisch-katholischen Kirche hierzulande einsetzen. Diese Debatte ist so alt, dass man versucht ist, selbst dann mit den Achseln, zu zucken, wenn der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz diesen Vorstoß wagt. Welches Wagnis ist das? Und ist das schon eine Reform? Zum einen: Man sollte diese Option, dass Frauen künftig seelsorgerisch an der Seite eines Priesters dienen könnten, nicht kleinreden. Zum anderen: Man darf sie nicht überbewerten. Weil sie erstens den quälend langen Dialog-Prozess dokumentiert und zweitens nichts mit einem Weiheamt für Frauen zu tun hat. Das könnte möglicherweise gar der Fluch des segensreichen Wunsches sein: dass man glaubt, mit einem neuen Diakonat allen Unmut über die nachgeordnete Kirchenrolle der Frau aus der Welt geschaffen zu haben. Über das Priesteramt für Frauen wird - wenn überhaupt - nur Rom entscheiden. Und für Papst Franziskus definiert sich das Priestertum allein über den Mann. Die Frau, sagt er, habe "die Gabe der Mütterlichkeit".
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