Rheinische Post: Karstadts Dauerkrise
Düsseldorf (ots)
Seit Jahren steht der Name Karstadt vorwiegend für eines - Krisen. Das Bild hat sich auch nach dem Einstieg des Investors Nicolas Berggruen vor drei Jahren kaum verändert. Der Deutsch-Amerikaner hat viel von den Vorschusslorbeeren verspielt, die ihm 2010 entgegengebracht wurden. Seinen Aussagen und denen des Konzernchefs Andrew Jennings fehlt es an Glaubwürdigkeit, weil von der angekündigten Trendwende im Warenhaus-Geschäft noch immer nur wenig zu sehen ist. Natürlich muss man den Machern im Konzern, der vor dem Kollaps stand, der von Euro-Krise und schwacher Konjunktur getroffen ist, Zeit geben. Doch die Zahlen, die kolportiert werden, stiften alles andere als Zuversicht. Und ein Unternehmen, das sich in Krisensituationen permanent in Schweigen hüllt, solange es nur irgend geht, kann diese Alarmstimmung nicht beseitigen. Da wirkt es nur noch hilflos, wenn man im entscheidenden Moment stets Hiobsbotschaften wie Stellenabbau und Ausstieg aus der Tarifbindung zu verkünden hat. So verspielt man nur weiteres Vertrauen bei den Mitarbeitern.
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