Rheinische Post: Bürgerversicherung gefährdet laut Studie 67 000 Jobs
Düsseldorf (ots)
Die Pläne von Opposition und Gewerkschaften für eine Zusammenlegung der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen zur sogenannten Bürgerversicherung sorgen für Wirbel. Von der Reform seien bis zu 67.000 Angestellte der PKV und rund 10.000 Versicherungsvermittler betroffen, zitiert die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) aus einer Studie des Gesundheitsexperten Robert Paquet im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Die Studie wurde auf Druck von Verdi gegenüber einer Anfang April bekannt gewordenen Fassung noch einmal deutlich entschärft: Noch in der Januar-Fassung hatte Paquet geschrieben, dass "durch die Bürgerversicherung die Arbeitsplätze von rund 60.000 Arbeitnehmern und die Erwerbsmöglichkeit von bis zu 50.000 selbstständigen Versicherungsvermittlern infrage gestellt" würden. Die Koalition nutzte die Studie als Vorlage für eine Abrechnung mit der Bürgerversicherung: "SPD und Gewerkschaften kämpfen bei Opel oder Nokia oftmals mit viel Verve für den Erhalt von 2000 oder 3000 Arbeitsplätzen. Bei den privaten Versicherern dagegen sorgen sie mit ihren Modellen dafür, dass 60.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren würden", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, der Zeitung. "Verdi verrät doch im Grunde einen Großteil der eigenen Mitglieder, nämlich diejenigen, die bei den privaten Versicherern arbeiten." Deren Jobs wolle die Gewerkschaft abschaffen, so Spahn.
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