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Rheinische Post: Krieg der Einzelgänger Kommentar Von Helmut Michelis

Düsseldorf (ots)

Die Hintergründe der Messerattacke gegen einen Soldaten in Paris, nur drei Tage nach dem Angriff zweier Islamisten auf einen Soldaten in London, sind noch nicht endgültig aufgeklärt. Doch es liegt nahe, dass auch in diesem Fall ein Einzelgänger seiner Wut ein Ziel gab. Solche religiösen Eiferer, die durch Hasspredigten im Internet oder Gespräche im Hinterzimmer einer Moschee aufgestachelt wurden, sind die größte Sorge der Sicherheitsbehörden. Denn in der Regel werden diese Täter erst auffällig, wenn sie ihr Verbrechen begehen. Auch wenn wir es lieber verdrängen: Deutschland ist längst im Visier islamischer Terroristen und hat bislang Glück gehabt, weil alle Anschlagversuche scheiterten oder vereitelt werden konnten. Am Wochenende sorgte die Warnung des russischen Geheimdienstes kurz für Aufregung, ein Tschetschene plane ein Attentat in Deutschland. Der Mann sei unter Beobachtung, hieß es beruhigend aus dem Innenministerium. Wachsamkeit ist ein Rezept gegen solche Bedrohungen, Gelassenheit das andere. Am Samstag beendeten 3000 Läufer den wegen des Anschlags abgebrochenen Boston-Marathon: eine klare Botschaft.

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