Rheinische Post: Steinbrücks Makel
Düsseldorf (ots)
Wenn es richtig ist, was die SPD derzeit dem CDU-Verteidigungsminister Thomas de Maizière vorwirft, nämlich, dass ein Minister immer für die Fehler seiner Mitarbeiter geradestehen und "politische Verantwortung" übernehmen muss, dann müsste Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat zurücktreten. Es war der Kanzlerkandidat, der vor nicht allzu langer Zeit mit Michael Donnermeyer einen "erfahrenen Wahlkämpfer" als Sprecher nominierte. Nach einer kurzen Ära der Pannen und Peinlichkeiten muss Steinbrück nun umdenken. Zwei Monate vor der Wahl sei das reichlich spät, monieren nicht wenige in der Partei. Der Mann, der im Wahlkampf der Bundeskanzlerin Paroli bieten und sich als bessere Führungskraft für Deutschland präsentieren will, bekommt seinen eigenen Laden nicht in den Griff. Schon seinen Online-Berater musste Steinbrück zwei Tage nach dessen Nominierung wieder entlassen. Glaubwürdigkeit und Seriosität gewinnt man so nicht. Hinzu kommt: Steinbrücks Kompetenzteam, das eigentlich die Debatte dieser Tage bestimmen sollte, wirkt blass und mutlos.
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