Rheinische Post: Kommentar: Mehr aktive Beratung für Pflegebedürftige
Düsseldorf (ots)
Die Pflege ist das am meisten unterschätzte Thema in der Politik. Seit mittlerweile sieben Jahren beschäftigen sich wechselnde Regierungen damit, dass der Begriff von Pflegebedürftigkeit in einer Gesellschaft, deren Zahl an Demenz-Kranken jeden Tag um 100 ansteigt, dringend neu definiert werden muss. Die Erkenntnis war rasch gewonnen, dass es deutlich teurer wird, wenn man auch die Demenz-Kranken in die Leistungen der Pflegeversicherung einbezieht. Allein aus diesem Grund schreckte die Politik immer wieder vor einer umfassenden Pflegereform zurück. Mittlerweile ist ein Teil der Leistungen, die Demenz-Kranke benötigen, gesetzlich abgesichert. Allerdings kommen diese Leistungen kaum bei den Betroffenen an. Die direkte Schuld dafür tragen weder Regierung noch Pflegekassen. Vielmehr zeigt die Kluft zwischen Anspruch und Inanspruchnahme, dass ein Teil der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen offensichtlich überfordert damit ist, ihr Recht durchzusetzen. Das wirft die Frage auf, was eigentlich die vielen aus Beitragsmitteln finanzierten Pflegeberater machen, die vor Jahren installiert wurden? Ganz offensichtlich bedarf es mehr aktiver Beratung und Hilfestellung für die Betroffenen.
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