Rheinische Post: Kommentar: Stromverbraucher bleiben Leidtragende
Düsseldorf (ots)
Der rasante, erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien wird für die Stromverbraucher zunehmend teurer: 2014 dürften es schon deutlich über 20 Milliarden Euro sein, die in die Förderung des Ökostroms fließen. Verantwortlich dafür ist nicht die Energiewende, sondern ihr mangelhaftes politisches Management. Es rächt sich nun, dass die Politik bisher nicht in der Lage war, staatliche Garantien für Lieferanten von Windstrom schneller abzubauen. Denn wie bei der Photovoltaik drohen auch die Kosten für Strom aus Windenergie aus dem Ruder zu laufen. Eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes unmittelbar nach der Wahl, die nicht nur auf die Senkung der Vergütungssätze, sondern auch auf mehr marktwirtschaftliche Elemente und weniger Industrierabatte setzt, gehört zu den wichtigsten Aufgaben jeder neuen Regierung. Gelingt dies nicht, könnte die Bevölkerung die Lust an der Energiewende verlieren. Die Chancen für die Durchsetzung der Reform stehen allerdings schlecht: Der von SPD und Grünen dominierte Bundesrat wird Kürzungen bei Ökostrom und Rabatten blockieren. Zudem verfolgen alle 16 Länder bei der Energiewende eigene Interessen. Leidtragende werden wieder die Verbraucher sein.
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