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Rheinische Post: Griechische Debatte = Von Birgit Marschall

Düsseldorf (ots)

Wolfgang Schäuble hat sich in die Höhle des Löwen - nach Griechenland - gewagt, um die aus deutscher Sicht beste griechische Regierung, die von Antonis Samaras, zu stützen. Das war mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch der Krise auch bitter nötig. Schäubles Besuch war überfällig. Allerdings hat Schäubles Stippvisite auch die leidige Diskussion über einen weiteren Schuldenschnitt befeuert. So ehrenwert es sein mag, den Steuerzahlern hier lieber früher als später reinen Wein einzuschenken, so falsch und unvernünftig ist diese Debatte dennoch zum jetzigen Zeitpunkt. Griechenland erweist sich weiterhin als wenig reformwillig. Beschlossenes wird oft nicht umgesetzt. Die Geldgeber-Gemeinschaft braucht dauerhaft ein Druckmittel, um Unvermeidliches - die Reduzierung des Staatssektors, den Aufbau einer Steuerverwaltung - endlich durchzusetzen. Weitere Erleichterungen für Athen wird es zweifelsohne geben müssen. Doch sie sollten nicht per Schuldenschnitt auf einmal, sondern schrittweise in kleinen Dosen gewährt werden - und stets nur bei Gegenleistung.

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