Rheinische Post: Propaganda in Syrien = Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Angeblich ist Syriens Diktator Baschar al Assad nur knapp einem Angriff auf seinen Wagenkonvoi entronnen - behaupten die Rebellen. Alles frei erfunden - behauptet die Regierung in Damaskus. Propaganda gegen Propaganda, überprüfbar ist der Vorgang erst einmal nicht. Nach zweieinhalb Jahren Bürgerkrieg ist die Lage in Syrien schwerer einzuschätzen denn je. Das Gemetzel hat bereits 120 000 Tote gefordert, Hunderttausende in die Flucht getrieben und ganze Landstriche in Schutt und Asche gelegt. Aber wer hat die Oberhand? Zwar haben zuletzt Assads Truppen, tatkräftig unterstützt von iranischen Instruktoren und schiitischen Hisbollah-Milizionären, die Initiative zurückgewonnen. Doch der Sieg ist damit keineswegs nahe, auch wenn Assad das lautstark behauptet. Seine Gegner beherrschen weiter mehr als die Hälfte des Landes. Allerdings sind sie zerstritten und schießen immer öfter sogar aufeinander. Einig sind sie sich eigentlich nur in einem Ziel - Tod für Assad. Deswegen kann man trotz allem eine Vorhersage wagen: Friedlich im Bett wird der Mann einst nicht sterben.
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