Rheinische Post: Obamas Syrien-Falle = Von Helmut Michelis
Düsseldorf (ots)
Syriens Regierung hat der Untersuchung des angeblichen Giftgas-Angriffs zugestimmt. Das könnte dem massiv verstärkten internationalen Druck geschuldet sein oder ist vielleicht doch ein Hinweis darauf, dass Rebellen die Kampfstoffe eingesetzt haben, um ein Eingreifen der USA zu ihren Gunsten zu provozieren. Zu unübersichtlich ist die Lage in dem Bürgerkriegsland, um spontan schneidige Entscheidungen zu treffen. Sie könnten den ganzen Nahen Osten in Flammen setzen. Das Abwarten von US-Präsident Obama ist darum vernünftig - zumindest für den Moment. Selbst sein Generalstabschef warnt schließlich vor einem Militärschlag. Aber was ist, wenn die UN-Inspektoren herausfinden sollten, dass es doch Assad war, der Gas eingesetzt hat? Unternimmt Obama, innenpolitisch von Hardlinern heftig bedrängt, dann nichts, ist die Ordnungsmacht USA als Papiertiger entlarvt, und Assad würde erst recht Chemiewaffen einsetzen. Gibt Obama den Angriffsbefehl, droht die Lage ebenfalls außer Kontrolle zu geraten. Unterdessen geht das Morden in Syrien weiter. Welch eine verfahrene Situation!
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell